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Ein Radio- und Fernsehgeschäft, das auch einen umfangreichen Reparaturservice für ein Kaufhaus anbot, habe ich aufgebaut und betrieben.
Den Fernsehreparaturservice konnte ich nach einer einjährigen Lernphase strukturell so verschlanken, dass ich nur noch einen Fernsehtechniker (statt fünf) für den gleichen Umsatz brauchte.
Dabei habe ich den Reparaturservice sogar samstags und sonntags angeboten. Ich konnte sehr günstige Anfahrtskosten von 2,50 € kalkulieren und bekam daraufhin mit dem Wettbewerbsverein großen Ärger: Er strengte gegen mich einen Prozess an.
Die Verfahren zogen sich über vier Jahre hin. Ich habe ich in erster Instanz beim Landgericht gewonnen, aber beim Oberlandesgericht wurde dieses Urteil wieder aufgehoben. In diesen vier Jahren habe ich aber munter weiter mit diesen günstigen 2,50 € Anfahrtskosten geworben. Mit dem Ergebnis, dass mir diese erstklassige Werbung dauernd sehr viele lukrative Aufträge einbrachte.
Der Wettbewerbsverein hingegen ist trotz des für ihn günstigen Urteils auf seinen Kosten sitzen geblieben. Warum? Das sehen Sie drei Absätze weiter!
Dann habe ich einen Vertrieb für Trapezbleche (die zur Dach- und Wandverkleidung verwendet werden) aufgebaut und mir die Kenntnisse über die statischen Belastungen angeeignet, über die Zugkräfte und die Verlegerrichtlinien mit dem entsprechenden Befestigungsmaterial. „Ich habe für Trapezbleche geworben – sie aber vorausschauend erst produzieren lassen, wenn sie schon verkauft waren.“
Neben den Trapezblechvertrieb habe ich zusätzlich Stahlkonstruktionen für den Leichtbau verkauft. Auch für diesen Bereich habe ich das nötige Wissen erworben (statische Berechnungen, Konstruktionszeichnungen, Windkräfte beim Aufbauen der Hallen).
Das Vertriebssystem war das gleiche wie bei den Trapezblechen: Erst wurden die Hallen verkauft, und erst dann wurde das nötige Material beschafft. Für die Bauherren habe ich gleichzeitig die Bauanträge abgewickelt, die Architektenleistungen mit einem Architekten und Statiker beantragt und alles bis zur Genehmigung begleitet.
In dieser Zeit wurde ich in die ersten Bau-Prozesse verwickelt – und erhielt unfreiwillig eine praxisnahe juristische Ausbildung in diesem Bereich. Der Grund: Viele Bauherren wollten die Restsumme nicht bezahlen, weil meine Subunternehmer mangelhafte Arbeiten ausgeführt haben.
Auch hier habe ich in der Anfangsphase sehr viel Lehrgeld bezahlt, bis ich meine gesetzlichen Möglichkeiten voll auszuschöpfen lernte und das Abwicklungssystem mit wirkungsvollem Schriftverkehr voll und ganz im Griff hatte. Außerdem erhielt ich einen umfangreichen Einblick ins Baurecht und konnte meine juristischen Kenntnisse enorm erweitern. Trotzdem habe ich mir bei einem Bauherrn letzten Endes die Zähne ausgebissen – und musste dadurch mit meiner Firma Insolvenz (Konkurs) anmelden.
Den Insolvenzantrag habe ich selber gestellt und anschließend durch den Insolvenzverwalter den gesamten Konkurs abwickeln lassen, so dass er mangels Masse eingestellt wurde.
Mit diesem praxisnahen Wissen in der Tasche werde ich immer wieder als Unternehmensberater zu Rate gezogen, von bedrängten Firmen, etwa einer Schreinerei für „Besser Wohnen“, einem Hallenvertrieb, einer Messebaufirma, einer Werbeagentur, einer Heizungs- und Installationsfirma oder einem Trapezblechvertrieb. Dank des handfesten Know-hows, das ich vorher gesammelt hatte, konnte ich diese Firmen bestens beraten. Einige konnte ich durch meine Erfahrung vor der sicheren Pleite bewahren. An einigen Firmen hatte ich mich an der jeweiligen GmbH über Treuhandverträge beteiligt (so war nicht ersichtlich, dass ich als Gesellschafter an der jeweiligen Firma Anteile besaß).
Als einer meiner Partner (der mit dem Hallenvertrieb) ebenso erstaunt wie erfreut feststellte, dass er sich auf Grund meiner Ratschläge über prallvolle Bankkonten freuen konnte – und das ohne Kredite, nur durch die Anzahlungen der Kunden und durch das spätere Liefern der Baumaterialien –, wollte er dieses Geschäft alleine betreiben. Daraufhin meldete er für den Hallenvertrieb einfach Konkurs an. Diesen Konkurs habe ich mit dem Insolvenzgericht komplett rückabgewickelt, so dass der Insolvenzverwalter und mein Geschäftspartner aus dem Staunen nicht mehr heraus kamen. Durch diesen Ausboot-Versuch sensibilisiert, konnte ich mich auch mit dem Insolvenzrecht bestens vertraut machen.
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